Die Bundesregierung hat es bislang nicht geschafft, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen. Auch die Kaufprämie von bis zu 4.000 Euro konnte am schleppenden Absatz der Stromer in Deutschland nichts ändern. Nach Ansicht des Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) haben batteriegetriebene Automobile auch nach fast zehn Jahren Diskussion das Interesse der Käufer nicht gefunden. Mangelnde Reichweiten, hohe Preise, ein eher schlechtes Image und vollkommen ungenügende Fördermaßnahmen lassen auch für die nahe Zukunft keine entscheidenden Änderungen erwarten.
Die Statistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) wies zum 1. Januar 2016 exakt 25.502 zugelassene Elektroautos aus. Bei einem Pkw-Bestand von 45,1 Millionen sind das nicht einmal ein Zehntel Prozent. Im gesamten Jahr 2016 kamen 11.410 hinzu. So wird auch 2017 nicht zum "Jahr des Elektroautos". Ein Sprecher des KS prognostiziert sogar: Auch 2040 werden noch mehr als die Hälfte aller Pkw von konventionellen Verbrennungsmotoren angetrieben, wenn sich nichts Grundsätzliches tut.
Angesichts des kommenden Bundestagswahlkampfes appelliert der drittgrößte deutsche Automobilclub an die Parteien, überzeugende Konzepte zu entwickeln, wie Elektroautos in großer Zahl möglichst rasch in den Verkehr kommen können. Dabei geht es vor allem um finanzielle Kaufanreize, aber auch um Vorteile bei der Nutzung von E-Autos, wie kostenlose Parkplätze, Nutzung der Busspur und Ähnliches.
Besonders wichtig ist nach Ansicht des KS außerdem die Vorbildfunktion der Öffentlichen Hand. Solange Behörden, Ministerien und andere staatlichen Institutionen so gut wie keine Elektroautos anschaffen, kann man von Otto Normalverbraucher nichts anderes erwarten. An das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million E-Autos zugelassen zu haben, glaubt allerdings schon lange niemand mehr.