Im Frühjahr wechseln viele Autos den Besitzer. Dabei geht es oft um die Frage, ob man Gebrauchte eher beim Händler oder von privat kauft. Nach Auskunft des Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) bietet der Händler mehr Sicherheit, denn er haftet für etwaige Sachmängel. Dafür ist der Kauf von privat meist günstiger, und es gibt mehr Auswahl. Das wissen auch dubiose Verkäufer. Manchmal sind es gar keine Privatleute. Ein Blick in die Papiere klärt, ob der Wagen überhaupt auf den Verkäufer zugelassen ist.
Jetzt geht es ans Auto selbst. Schon das Serviceheft sagt viel. Die TÜV-Plakette informiert über die nächste Hauptuntersuchung. Macht der Wagen einen guten Eindruck? Ist er gewaschen? Sonst kann man Lackschäden schlecht sehen. Gibt es Farbunterschiede, die auf ein Nachlackieren schließen lassen? Oder haben sich gar kleine Blasen gebildet, unter denen Roststellen sind? Die Reifen sollten genügend Profil haben (4 mm) und nicht beschädigt sein. Funktionieren Scheinwerfer, Rückleuchten, Blinker und andere Leuchten? Sind auch die entsprechenden Gläser in Ordnung?
Auch wenn es ohne Hebebühne schwierig ist, sollte man unter das Auto schauen. Treten Öl oder andere Flüssigkeiten aus? Machen die Bremsscheiben einen guten Eindruck. Auch hier sollte man auf Roststellen achten. Ganz wichtig ist ein Check des Motorraums. Ist der Motor sauber? Hat er genug Öl (Ölstand)? Hört er sich nach dem Anlassen gut an oder macht er hässliche Geräusche? Ist der Innenraum gepflegt? Sind die Sitze in Ordnung oder die Polster durchgesessen? Ist Feuchtigkeit unter den Fußmatten? Bei der Probefahrt sollte man prüfen, ob der Wagen geradeaus läuft, ob die Schaltung leicht zu bedienen ist, ob die Bremsen gut ansprechen und ob das Auto beim Bremsen in der Spur bleibt.
Grundsätzlich meint der KS bei Gebrauchten: Finger weg, wenn eines dieser zehn KO-Kriterien vorliegt:
- Verkäufer macht Druck "gleich kommt jemand, der das Auto kaufen will"
- Verkäufer lenkt davon ab, das Fahrzeug zu checken
- Verkäufer weicht Fragen zu Unfallschäden aus
- Verkäufer möchte keine Angaben zum Fahrzeug-Zustand in den Kaufvertrag schreiben
- Verkäufer ist nicht bereit, das Fahrzeug dem TÜV vorzuführen
- Es liegt kein Inspektions- oder Serviceheft vor
- Nächste Hauptuntersuchung/TÜV ist bald fällig
- Protokoll der letzten Hauptuntersuchung ist nicht da
- Bei Privatverkauf: Fahrzeug hat rote Nummernschilder
- Der jetzige Halter hat das Fahrzeug noch nicht lange