Auch wenn mitunter noch nicht ganz klar ist, wie sich der Schulalltag in Zeiten von Corona im Detail im weiteren Verlauf gestalten wird, steht eines fest: Präsenzunterricht in der Schule bedeutet zugleich, dass nach den Sommerferien wieder Schüler auf dem Schulweg und damit Teil des Straßenverkehrs sind. Für Autofahrer heißt das, besonders in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen mit erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren und sich gerade vor Schulen an die Geschwindigkeitsangaben zu halten und bremsbereit zu sein.
„Denn zum einen sind Kinder, die in Grüppchen unterwegs sind, oftmals abgelenkt und achten nicht ausreichend auf den Verkehr. Zum anderen sind auch Schulanfänger auf dem Schulweg, die zumeist noch nicht die notwendige Verkehrskompetenz haben, um sicher im Straßenverkehr zu agieren; auch werden sie von Autofahrern aufgrund ihrer Größe schlichtweg leicht übersehen“, erläutern die Sicherheitsexperten des KRAFTFAHRERSCHUTZ e.V. (KS). Als Autofahrer sollte man in Schulnähe also damit rechnen, dass Kinder zwischen parkenden Autos auf die Straße laufen könnten. Auch an Ampeln und Zebrastreifen sollte man mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren und eventuelle Gerangel an der Bordsteinkante oder unaufmerksame Kinder mit einkalkulieren. Zudem können jüngere Kinder die Geschwindigkeiten von Autos noch nicht richtig einzuschätzen und queren möglicherweise im falschen Moment die Straße.
Schulweg einüben
Natürlich sind auch die Eltern gefragt, ihre kleinen Schulanfänger so gut es geht auf den Schulweg vorzubereiten. Dazu gehören das Einüben des Schulwegs – der kürzeste Weg ist hier nicht unbedingt der sicherste –, vorsichtiges Verhalten an Ampeln, Zebrastreifen sowie das richtige Überqueren von Straßen oder auch das richtige Benehmen an Bushaltestellen, Straßenbahn etc. „Zu einem sicheren Schulweg gehört zudem, dass kein Zeitdruck herrscht. Das ist natürlich oft leichter gesagt als getan. Ab er: “Auch wenn man auf den letzten Drücker unterwegs ist, bitte niemals bei Rot über die Straße laufen, denn die Eltern sind immer auch Vorbild für ihre Kinder“, so der KS.
Elterntaxi – nur in Notfällen
Was sich in den vergangenen Jahren zunehmend eingebürgert hat, ist das so genannte Elterntaxi – und zwar in einem Ausmaß, dass es zu Beginn und Ende des Unterrichts zu einer wahren Rushhour rund um das Schulgebäude kommt. Was von den Eltern gut gemeint und auch oft einfach praktisch ist, bewirkt jedoch das Gegenteil. „Die Elterntaxis sind zu einer regelrechten Gefahrenquelle rund um die Schulen geworden und bewirken somit das Gegenteil dessen, was sie eigentlich bezwecken wollen, nämlich den Schulweg für die eigenen Kinder sicherer zu gestalten“, erläutern die KS Experten. Abenteuerliche Wendemanöver, das Halten auf Gehwegen, in Feuerwehranfahrtszonen und an Bushaltestellen, dazu Kinder, die zur Straßenseite hin aussteigen, sowie die schiere Masse der Elterntaxis stellen Risiken dar, denen die Schüler ausgesetzt werden. Gehen Kinder hingegen zu Fuß zur Schule, trägt das deutlich positiv zu ihrer Entwicklung bei. Sie lernen so unter anderem Gefahrensituationen einzuschätzen und entwickeln Verkehrskompetenz, resümiert Deutschlands drittgrößter Automobilclub.