Jeder hat es schon einmal erlebt – wenn man sich nach dem stressigen Arbeitstag durch den Feierabendverkehr quält oder wenn man zur Ferienzeit eigentlich möglichst entspannt nach stundenlanger Fahrt auf der Autobahn am Reiseziel ankommen möchte: Von hinten kommen sie in halsbrecherischer Geschwindigkeit angerast, die Lichthupe ist im Dauereinsatz. Ständige Spurwechsel inklusive rechts überholen im Stadtverkehr und konsequentes Fahren auf der linken Spur der Autobahn sind dabei die Regel. Gebremst wird nur im allerletzten Moment.
Raser und Drängler verunsichern Autofahrer allerorten und sorgen im schlimmsten Fall für schwere Unfälle. Ebenso drastische Folgen kann es haben, wenn sich Autofahrer auf öffentlichen Straßen illegale Rennen liefern. So kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Unfällen, die mit dem Tod Dritter endeten. Verkehrsvorschriften ignorieren die Raser dabei bewusst und nehmen zugleich in Kauf, dass Leib und Leben anderer Menschen gefährdet werden.
Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat
Der Gesetzgeber hat hier im vergangenen Jahr entsprechend reagiert und mit Wirkung zum 13.10.2017 unter anderem die Teilnahme an nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen sowie das Fahren mit unangepasster und höchstmöglicher Geschwindigkeit nicht mehr nur als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld, sondern als Straftat bewertet. Diese kann mit Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren geahndet werden. Darüber hinaus drohen der Entzug der Fahrerlaubnis, drei Punkte in Flensburg und der entschädigungslose Einzug des Kraftfahrzeugs.
Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. „Solches Verhalten muss rigoros verfolgt und bestraft werden, denn die Sicherheit im Straßenverkehr hat oberste Priorität.“ Gerade zur Urlaubszeit, zu der oftmals eine lange Autofahrt gehört, will man sich schließlich erholen und keine nervenaufreibende Fahrt wegen drängelnden Verkehrsrowdys erleben. Der KS rät daher allen Autofahrern, aufmerksam und defensiv zu fahren und gerade bei längeren Strecken zahlreiche Pausen einzulegen und sich die Beine zu vertreten.