Vor allem Kröten, Frösche, Unken, Salamander und Co. treten gerade wieder eine gefährliche Reise an: Auf ihrem Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer und zurück müssen sie oft Straßen überqueren. Die Gefahr dabei überfahren zu werden ist groß. In der Regel dauert die Amphibienwanderung etwa bis Mitte / Ende Mai. „Zwar gibt es entlang der Hauptrouten der Amphibienwanderungen oft spezielle Schutzzäune und Helfer, die die Tiere dort einsammeln und über die Straßen tragen, ein flächendeckender Schutz der Amphibien, die oftmals zu den gefährdeten Arten zählen, ist jedoch nicht möglich“, erläutert Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V., das Dilemma der Amphibienwanderungen. Autofahrer sollten deshalb gerade mit Einsetzen der Dämmerung auf Landstraßen besonders umsichtig fahren.
Vielfach weisen Beschilderungen auf die Krötenwanderung hin. Dann heißt es, dort wirklich Tempo rauszunehmen. Will man den Tieren ausweichen, gilt es, unbedingt sowohl den Gegenverkehr als auch hinterherfahrende Fahrzeuge im Blick zu behalten, um keine Unfälle zu provozieren. „Und auch wenn es sehr makaber klingt: Besonders Motorradfahrer sollten Acht geben, denn gerade überfahrene Kröten können zur Rutschgefahr werden und bei Bikern zu Stürzen führen“, warnt die Pressesprecherin.
Auch Gefahr durch Wildwechsel jetzt wieder hoch
Zusätzlich zu den Amphibien sind im Frühling gerade zur Dämmerung auch Rehe, Hirsche, Wildschweine und anderes Wild wieder verstärkt unterwegs und queren bevorzugt in Wäldern, aber auch an Waldrändern häufig die Straße. In besonders betroffenen Gebieten weisen Wildwechselwarnschilder, die unbedingt beachtet werden sollten, auf diese Gefahr hin. Taucht plötzlich ein Tier am Fahrbahnrand oder auf der Straße auf, gilt es rasch und vor allem richtig zu handeln. Das bedeutet: Fernlicht ausschalten und hupen, um das Tier, das im hellen Licht die Orientierung verloren hat und erstarrt ist, dazu zu bringen, die Straße zu verlassen. „Wie immer gilt es auch in Situationen mit Wildtieren, einen kühlen Kopf zu bewahren und die gesamte Verkehrssituation im Blick zu behalten. Dazu gehört selbstverständlich, nicht auf die Gegenfahrbahn auszuweichen oder eine abrupte Vollbremsung einzulegen, denn dadurch werden womöglich noch größere Unfälle riskiert. Und noch ein Tipp: Haben Sie ein Tier gesichtet, sollten Sie genau hinschauen, ob nicht noch weitere Tiere am Fahrbahnrand gerade darauf warten, die Straße zu überqueren“, erklärt die Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V. das richtige Verhalten bei einem Wildwechsel.
Schadenregulierung mit der Wildschadenbeihilfe
Manchmal lässt sich ein Wildunfall jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht vermeiden. In dem Fall muss der Versicherer kontaktiert werden – und zwar noch bevor die Wildspuren beseitigt sind und das Fahrzeug repariert bzw. verschrottet wird. Wer eine Kaskoversicherung abgeschlossen hat, erhält Schadenersatz bei Schäden am eigenen Auto, die auf Haarwild, also beispielsweise Hirsche, Rehe, Wildschweine oder Füchse, zurückgehen. Als Teil seiner Clubleistungen bietet der Automobilclub KS e.V. speziell eine Wildschadenbeihilfe an: Bei einem Unfall mit Wild oder jagdbarem Federwild sowie mit Rindern, Pferden, Schafen oder Ziegen trägt der Club die Reparaturkosten von bis zu 1.050 Euro im Kalenderjahr. Somit zahlt der Automobilclub KS e.V. beispielsweise auch die mit der Kaskoversicherung eventuell vereinbarte Selbstbeteiligung bis zum genannten Höchstbetrag.
