Die Ergebnisse einer Langzeitstudie aus den USA machen momentan Schlagzeilen. Demnach führt das Hantieren mit dem Mobiltelefon beim Fahren zu vielen Unfällen. Insider gehen davon aus, dass auch in Deutschland rund 50.000 Kollisionen auf das streng verbotene Benutzen des Handys am Steuer ohne Freisprechanlage zurückzuführen sind. Der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) bezeichnete diese Zahl als durchaus realistisch, betonte aber, dass das Programmieren des Navigationsgerätes oder das Einlegen einer CD bei der Fahrt ebenso vom Verkehrsgeschehen ablenkt, wie das Telefonieren.
Der Club gibt außerdem zu bedenken, dass nicht nur die durch das Telefon blockierte Hand das Problem darstellt. Viel schlimmer ist die geistige Ablenkung. Wer gerade eine schlimme Nachricht übermittelt bekommt, kann sich kaum noch auf den Straßenverkehr konzentrieren. Und da spielt es keine Rolle, ob der Fahrer mit Handy in der Hand, mit Headset oder Freisprecheinrichtung telefoniert.
Kritisch sind nach Ansicht des KS aber auch Essen und Trinken während der Fahrt. Mit einem heißen Becher Kaffee oder einem dicken Burger in der Hand sind Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit des Fahrers stark eingeschränkt, und die Unfallgefahr steigt. Auch wenn dies nicht verboten ist, appelliert der KS an die Autofahrer, solche Ablenkungen möglichst zu vermeiden.
Unverständlich ist übrigens, warum man ein Diktiergerät beim Fahren nutzen und in der Hand halten darf, obwohl es ähnliche Dimensionen wie ein Handy hat und obwohl das Diktieren ebenso ablenkt wie das Telefonieren. In Deutschland kostet das Benutzen eines Handys beim Fahren ohne Freisprecheinrichtung 60 Euro und einen Flensburg-Punkt. Dabei ist es vollkommen egal, ob man wirklich telefoniert oder mit dem Gerät in der Hand nur Musik hört.