Mit richtigem Verhalten sicher im Auto unterwegs bei Starkregen und Sturmböen

Starkregen, Tornados oder Gewitter-Superzellen – alles Wetterereignisse, von denen Autofahrerinnen und -fahrer in diesem Sommer verstärkt betroffen sind. Und wenn es einen dann tatsächlich im Auto trifft, ist dies eine meist gefährliche Ausnahmesituation, in der guter Rat oft teuer ist. Der Automobilclub KS e.V. gibt wichtige Tipps, wie man sicher durch das Unwetter kommt, ohne sich und andere Straßenverkehrsteilnehmer zu gefährden.

Fast täglich sind in diesem Sommer verschiedenste Regionen betroffen: Superzellen ziehen über ganze Landstriche hinweg und hinterlassen innerhalb kürzester Zeit beispiellose Verwüstungen. Auch Starkregenereignisse oder orkanartige Stürme machen den Menschen heute immer häufiger zu schaffen. Oftmals ziehen die Unwetter dabei fast ohne jegliche Vorwarnung auf. Vor allem, wenn man dann gerade im Auto unterwegs ist, ist das nicht ungefährlich. „Die oberste Maxime lautet hier, die eigene Fahrweise an das Wetter und die Sichtverhältnisse anzupassen. Konkret bedeutet das: die Geschwindigkeit reduzieren, den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug vergrößern und möglichst vorausschauend fahren. Und generell gilt natürlich bei extremen Wetterverhältnissen immer, die Autofahrt idealerweise zu verschieben“, erläutert Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V., mögliche Gefahrensituationen mit Blick auf das eigene Verhalten.

Was tun bei Starkregen?
Bei Starkregen kann es besonders zu brenzligen Konstellationen kommen. Denn hier ist die Sicht des Autofahrers nicht nur massiv beeinträchtigt, auch die Wassermassen auf der Fahrbahn können zum Verhängnis werden. Zunächst gilt: ausreichend Sicherheitsabstand einhalten, da sich der Bremsweg verlängert, und die Geschwindigkeit reduzieren – maximal 80 km/h sollten es sein (auch auf Autobahnen) und bei sehr schlechten Sichtverhältnissen auch entsprechend langsamer. Zudem heißt es, das Abblendlicht einzuschalten. Auch sollte auf die richtige Lüftungseinstellung geachtet werden, falls die Scheiben plötzlich anfangen zu beschlagen. Besonders kritisch wird die Situation, wenn Aquaplaning hinzukommt. Infolge der Wasserschicht auf der Straße kann das Wasser nicht mehr über das Profil des Reifens abgeleitet werden. Die Folge: Die Reifen schwimmen auf, das Fahrzeug verliert an Haftung und ist für kurze Zeit nicht mehr zu kontrollieren. „Hier ist es sehr wichtig, Ruhe zu bewahren sowie das Lenkrad fest und gerade zu halten. Ein fataler Fehler, den viele oft intuitiv begehen, wäre es, aufs Bremspedal zu treten. Vielmehr gilt es, die Geschwindigkeit zu reduzieren, indem man das Auto ausrollen lässt bzw. möglichst auskuppelt. Ist das Auto anschließend im unteren Geschwindigkeitsbereich angelangt, bekommt es wieder Bodenhaftung und der Fahrzeuglenker kann seine Reise nach dem Einkuppeln mit reduzierter Geschwindigkeit fortsetzen“, so Finsterwalder.

Achtung Sturmböen
Bei sehr starkem Sturm oder Orkanböen gibt es für Autofahrerinnen und Autofahrer ebenfalls einige Punkte zu beachten: So sollte auch hier zunächst die Geschwindigkeit gedrosselt werden. Überdies gilt es, Wälder möglich zu umfahren, denn hier können Bäume entwurzelt werden und Äste herabfallen. Ebenfalls überaus gefährlich: Seitenwind. Sowohl in Waldschneisen, beim Auffahren auf Brücken als auch beim Überholen von Lkw sollte sich der Autofahrer auf kräftigen Windstöße von der Seite gefasst machen. Auch hier gilt der Grundsatz: Unbedingt vorausschauend fahren und entsprechend gegenlenken, ohne zu übersteuern.