Spät, vielleicht zu spät hat die Bundesregierung entschieden, den Kauf eines Elektroautos mit einer Prämie in Höhe von 4.000 EUR zu fördern. Die Anschaffung eines Plug-in-Hybridfahrzeugs - in dem sowohl ein Benzin- oder Dieselmotor als auch ein Elektromotor arbeiten - wird mit 3.000 EUR gefördert. Nach Ansicht des Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS) bleibt der erhoffte Boom bei Elektroautos allerdings aus. Laut FAZ vom 5. Juli 2016 wurden bis dato nur 266 entsprechende Förderanträge gestellt.
Der KS hat sich wiederholt dafür ausgesprochen, eine große nationale Imagekampagne anzustoßen, die das mehr oder weniger schlechte Image des Stromautos aufpoliert. Die Autokäufer müssen überzeugt werden, dass es vernünftig ist, elektrisch zu fahren. Trotz der zahlreichen Probleme muss es einfach chic oder "in" sein, sich für die Elektromobilität zu entscheiden. Auf der anderen Seite appelliert der Club an die Automobilindustrie, die nach wie vor existierenden Mängel des E-Mobils so schnell wie möglich zu beseitigen. Das betrifft zunächst die Reichweite. 80 bis 120 Kilometer sind eben nicht genug. Und es betrifft den Preis. Denn Mehrkosten von 10.000 bis 15.000 EUR für einen Elektroantrieb werden durch die 4.000-Euro-Prämie nicht einmal annährend kompensiert.
Dann müssten Bundes- und Länderregierungen mit gutem Beispiel vorangehen und für die Fuhrparks der Ministerien und Behörden gezielt Elektroautos anschaffen. Bisher gibt es nur Einzelexemplare, die nicht einmal ein Prozent in den Fuhrparks ausmachen. Und schließlich appelliert der KS an Städte und Gemeinden, das seit Juni 2015 geltende Elektromobilitätsgesetz mit Leben zu erfüllen. Es soll – wie der Name schon sagt – die Elektromobilität fördern. Demnach haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, gewisse Bevorrechtigungen für Elektroautos einzuführen. Das können kostenlose Parkplätze sein, die Erlaubnis, Busspuren zu benutzen und manch andere Vorteile. Leider ist bislang praktisch nichts davon umgesetzt worden.