Das Ringen um eine nachhaltige Mobilität von morgen ist in vollem Gange. Auf der Suche nach dem richtigen Mobilitätsmix erobert dabei seit einiger Zeit der CNG (Compressed Natural Gas)-Antrieb immer mehr Terrain. Angesichts der zahlreichen Vorteile dieses alternativen Kraftstoffes vor allem in puncto eines minimalen CO2-Ausstoßes und geringen Energieverbrauchs zeichnet der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) in diesem Jahr den CNG-Club e.V. stellvertretend für die Hersteller von CNGFahrzeugen mit dem renommierten KS Energie- und Umweltpreis aus.
Die hochkarätig besetzte Expertenjury begründete ihr Urteil mit der Feststellung, der CNG-Antrieb
sei eine wichtige Übergangstechnologie auf dem Weg zu einer komplett CO2-neutralen Mobilität von morgen. Stellvertretend für die mittlerweile bereits zahlreichen Hersteller von CNG-Fahrzeugen erhält daher der CNG-Club e.V. den diesjährigen KS Energie- und Umweltpreis. Viele Jahre fristete der CNG-Antrieb zu Unrecht ein Schattendasein. Spätestens seit Gründung der gemeinnützigen Verbraucherschutzorganisation CNG-Club e.V. im März 2016 hat sich das Blatt jedoch gewendet. Seither rückt dieser umweltfreundliche Antrieb sowohl privat als auch gewerblich immer mehr ins Blickfeld der Autofahrer. Mit aktuell rund 100.000 zugelassenen CNG-Fahrzeugen in Deutschland nimmt dieser Antrieb weiter an Fahrt auf.
CNG-Kraftstoff verringert CO2-Emissionen, Stickoxide (NOX) und Feinstaub deutlich und ist kostengünstig. Zudem ist CNG ein wesentlicher Baustein bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen, der Dekarbonisierung, bis zum Jahr 2050. Neben der fossilen Quelle Erdgas, das zu 98 Prozent aus dem Kohlenwasserstoff Methan besteht, setzt sich CNG aus den drei regenerativen Quellen Biomethan, synthetisches Methan und Wasserstoff (max. 2 Prozent) zusammen. Für die Jury des drittgrößten deutschen Automobilclubs war ein entscheidendes Argument zur Prämierung des CNG-Antriebs die Tatsache, dass diese Technologie je nach regenerativem Anteil nahezu klimaneutral ist – wie beispielsweise bei Biomethan, das unter anderem durch die Vergärung von Rest- und Abfallstoffen wie z.B. Stroh entstehen kann, oder auch bei synthetischem Methan (Power-to-Gas) aus überschüssigem Wind- und Solarstrom.
Hinzu kam für die Expertenjury, dass auch volkswirtschaftlich gesehen mit CNG eine im Vergleich zu Benzin, Diesel und den Akkus der Elektroautos geringere Abhängigkeit von Rohstoffimporten und -lieferanten gegeben ist und auch die Wertschöpfungskette überwiegend in Deutschland verbleibt. Als klaren Pluspunkt wertete die Jury zudem, dass weniger Arbeitsplätze in der deutschen und europäischen Automobilindustrie gefährdet sind, da das Know-how bei Entwicklung und Produktion von Verbrennungsmotoren weiter gebraucht wird. Ein anderer wichtiger Faktor für die KS Jury war, dass CNG auch bei der Reichweite punkten kann. So lassen sich Fahrzeuge mit CNG-Antrieb in der Regel zusätzlich auch mit Benzin betreiben. Allerdings kann der Verbrennungsmotor auch mit erneuerbarem und synthetischem Kraftstoff betrieben werden. Nicht zu vergessen die staatlichen Hilfen, die einen zusätzlichen Anreiz für die Autofahrer bilden: So lockt bis Ende 2026 ein reduzierter Energiesteuersatz für CNG.
Der KS-Energie- und Umweltpreis, der in diesem Jahr bereits zum 38. Mal verliehen wurde, ist nach wie vor der einzige Preis seiner Art in Europa. Seit 1981 werden damit alljährlich Unternehmen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in Sachen Energiesparen und Umweltschutz hervorgetan haben. Die Schirmherrschaft hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.