Auch in diesem Jahr beginnt für viele Kinder der „Ernst des Lebens“. Damit werden sich wieder zahllose Erstklässler auf den Schulweg machen – viele von ihnen zu Fuß oder in Kombination mit dem Schulbus und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln.
Erhöhte Sicherheit durch Maßnahmen auf mehreren Ebenen
Um die Schulwegsicherheit zu erhöhen, greifen mehrere Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen ineinander: Für die Schulanfänger selbst steht beispielsweise die Verkehrserziehung in der Schule auf dem Programm. Dabei übt die Polizei mit den ABC-Schützen das Verhalten auf dem Schulweg ein und erläutert den Kindern die Gefahrenquellen im Straßenverkehr. Die Erstklässler trainieren, wie sie sich an Zebrastreifen, Ampeln, Bushaltestellen und grundsätzlich beim Überqueren von Straßen verhalten sollen.
Auch Schulweghelfer spielen eine wichtige Rolle. Allein in Bayern sind rund 30.000 ehrenamtliche Schulweghelfer, Schülerlotsen, Schulbusbegleiter und Schulbuslotsen im Einsatz. Und dieser Einsatz lohnt sich: So hat sich laut Bayerischem Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration in Bayern seit 1980 an Überwegen, die durch Schulwegdienste zusätzlich gesichert waren, kein einziger tödlicher Unfall ereignet.
Verkehrserziehung statt Elterntaxi
Die wohl wichtigste Rolle kommt aber den Eltern im Rahmen ihrer Erziehungspflicht selbst zu, wenn es um die Verkehrserziehung geht. Diese sollte bereits mit den ersten Begegnungen mit dem Straßenverkehr beginnen, also deutlich vor der Einschulung. Konkret können Eltern mit den Kindern beispielsweise vor Schulanfang den Schulweg einüben, dabei den sichersten Weg anstelle des kürzesten Weges wählen und mit den Kindern besonders das richtige Überqueren von Straßen trainieren. „Dass sich Eltern gerade von Erstklässlern Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen, wenn diese sich im Straßenverkehr zur Schule und zurück behaupten müssen, ist nur allzu verständlich. Dabei ist jedoch zu beachten: Die Kinder selbst mit dem Auto in die Schule zu chauffieren, ist die denkbar schlechteste Alternative“, so der KRAFTFAHRERSCHUTZ e.V. (KS). Denn die zahlreichen sogenannten Elterntaxis sorgen zu Unterrichtsbeginn und -ende oftmals für chaotische Zustände vor den Schulen: Zwischen gefährlichen Wendemanövern und blockierten Rad- und Gehwegen müssen sich die Kinder zwischen den Autos ihren Weg bahnen – Unfälle sind dabei programmiert.
Appell an alle Autofahrer zur Vorsicht
Doch trotz der genannten Maßnahmen sind alle Autofahrer gefragt, ganz besondere Vorsicht walten zu lassen. Denn gerade die ABC-Schützen haben bislang kaum Erfahrungen im Straßenverkehr gesammelt. „Schnell sind diese abgelenkt, unaufmerksam, hinzu kommen eventuell Gerangel oder Geschubse sowie die Tatsache, dass die Kinder aufgrund ihres Alters und Entwicklungsstandes Gefahren noch nicht richtig einzuschätzen vermögen“, warnen die Verkehrssicherheitsexperten des KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS). Deutschlands drittgrößter Automobilclub appelliert hier an alle Autofahrer, besonders in der Nähe von Schulen besonders achtsam zu fahren und die Tempolimits nicht zu überschreiten. Schließlich besteht immer auch die Gefahr, dass Kinder nicht der Situation angemessen reagieren und etwa bei einem sich nähernden Auto stehenbleiben oder aber unvermutet
zwischen zwei Autos heraus auf die Fahrbahn treten, ohne dass der Autofahrer diese vorher hätte sehen können.