Das Kaufinteresse für E-Autos verharrt unverändert auf niedrigem Niveau. Das hat eine aktuelle Erhebung der Unternehmensberatung Deloitte bestätigt. Danach bevorzugen derzeit gerade einmal 13 Prozent der befragten Deutschen beim nächsten Autokauf ein Batterieauto; im Vorjahr waren es ebenfalls lediglich 14 Prozent. Umgekehrt stiegen der Befragung zufolge die Kaufabsichten für einen Benziner oder Diesel von 45 auf 49 Prozent. Vor diesem Hintergrund, aber auch angesichts des hohen Bestandes an Verbrennerfahrzeugen rücken möglicherweise längst in der Versenkung verschwundene und vielleicht von so manchem als verstaubt abgetane Spritspartipps für den Fahrer traditionell angetriebener Fahrzeuge wieder stärker in den Fokus.
Konstante, vorausschauende und gelassene Fahrweise
Zwar feilen Autobauer und ihre Ingenieursteams nach wie vor an ihren Verbrennerfahrzeugreihen, um nicht zuletzt die anspruchsvollen Abgasnormen einhalten zu können. Dabei versuchen sie oft, das letzte Quäntchen aus den Motoren ihrer Autos herauszukitzeln, damit diese möglichst spritsparend und emissionsarm unterwegs sind. Doch die werksseitigen Einsparungen sind nur eine Seite der Medaille: Die Fahrweise im normalen Betrieb, ob in der Stadt oder auf der Autobahn, hat bekannterweise ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. „Große Energiefresser sind das ständige Beschleunigen und Auffahren auf den vorausfahrenden Verkehr, gefolgt vom Abbremsen, bevor wieder Gas gegeben wird. Wer hingegen konstant, vorausschauend und gelassen fährt, kann mit einer sparsamen Fahrweise bis zu 20 Prozent Sprit bzw. Energie einsparen – das freut nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel“, sagt Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V.
Gewicht und Luftwiderstand erhöhen Verbrauch
Egal, ob Stromer oder Verbrenner: Generell ist ein Kleinwagen sparsamer unterwegs als ein großer, schwerer SUV, denn jedes Kilogramm Material muss mit beschleunigt und dann abgebremst werden. Doch auch wer im Kofferraum Reifen, Werkzeug oder volle Getränkekisten unnötig spazieren fährt, kann Einsparpotenziale heben, wenn er sich davon trennt, denn auch dies wirkt sich positiv auf das Gesamtgewicht und damit den Verbrauch aus. Wer ganzjährig eine Dachbox oder Fahrradträger montiert hat, ohne diese zu benötigen, verbraucht aufgrund des erhöhten Luftwiderstands ebenfalls mehr als notwendig. Apropos Widerstand: Winterreifen haben aufgrund ihres gröberen Reifenprofils einen höheren Rollwiderstand als Sommerreifen, verbrauchen also mehr Kraftstoff als Sommer-Pneus, weswegen es gilt, die Reifen rechtzeitig zu tauschen. Mit dem richtigen Luftdruck im Reifen lässt sich ebenfalls sparen – daher regelmäßig an der Tankstelle kontrollieren!
Elektrische Verbraucher
Elektrische Verbraucher im Auto – von der Klimaanlage über die Standheizung und das Gebläse bis hin zur Unterhaltungselektronik – benötigen ebenfalls Energie, die von der Starterbatterie bereitgestellt wird. Diese wird jedoch von der Lichtmaschine geladen, was wiederum den Spritverbrauch erhöht. Um hier zu sparen, sollten Klimaanlage und Co. mit Augenmaß eingesetzt werden. Steht beispielsweise im Sommer das Fahrzeug in der prallen Sonne, heißt es, die größte Hitze zunächst über die Türen entweichen zu lassen und bei niedrigen Geschwindigkeiten während der Fahrt über die Fenster zu lüften, ehe die Klimaanlage eingeschaltet wird. „Aber Achtung: Sparen Sie bei alldem nie an sicherheitsrelevanten Verbrauchern, wie dem Licht oder der Scheibenheizung!“, mahnt Finsterwalder.
Früh hochschalten
Ganz allgemein empfiehlt es sich bei einem Verbrennerfahrzeug mit Schaltgetriebe, in der Regel ab einer Drehzahl von etwa 2.000 U/min hochzuschalten. Das mag vielleicht nicht sonderlich intuitiv sein, ist jedoch effizient. Danach sollte im möglichst höchsten bzw. hohen Gang weitergefahren werden. Deutlich einfacher haben es hier Fahrer von Automatikgetrieben: Soweit vorhanden, ist der „Eco“-Fahrmodus am sparsamsten.
Für Verbrennerfahrzeuge im Stand heißt es immer: Motor aus
Ein laufender Motor verbraucht auch im Stand Sprit bzw. Energie – logisch. Daher sollte er immer ausgeschaltet werden, sofern das Fahrzeug länger als 20 Sekunden steht. Bei modernen Verbrennerfahrzeugen
übernimmt das die Start-Stopp-Automatik, ansonsten sollte der Motor manuell ausgeschaltet werden. Bei Elektrofahrzeugen ist hier nichts zu tun – sie verbrauchen bekannterweise ohnehin keinen Strom, wenn sie nicht fahren. Das Abschalten des Motors ist übrigens auch gesetzlich vorgeschrieben, und zwar sowohl nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz als auch in der Straßenverkehrs-Ordnung. § 30 Abs. 1 StVO regelt: „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen […].“
Das Motto „Motor aus“ mit Blick auf Klima und Umwelt, Lärm sowie Spritsparen sollte laut Finsterwalder selbstverständlich gerade jetzt bei Schnee und Kälte auch für das oft allmorgendliche Warmlaufenlassen des Motors eines Verbrennerfahrzeugs während des Eiskratzens gelten. „Aber auch generell heißt es für Fahrer traditionell angetriebener Fahrzeuge, Spritspartipps wieder stärker zu beherzigen. Die Anzahl von Verbrennern und ihre Auswirkung auf Klima und Umwelt, aber auch auf den eigenen Geldbeutel ist einfach zu groß, als dass diese simplen, jedoch äußerst wirkungsvollen Regeln über den Haufen geworfen werden könnten“, resümiert die Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V., Isabella Finsterwalder.